1834/35 erwarb der Wirt Konrad Falck das Gasthaus "Zum Frankfurter Hof", in der Augustinerstraße, das seinen Namen von dem ursprünglichen Besitzer, dem Bartholomäusstift in Frankfurt am Main, ableitete. Falck fügte seinem Haus einen Saal an, um den immer größer werdenden Bedarf an Versammlungsstätten für die Mainzer Fastnacht zu decken.
1841 Einweihung des Großen Saales als Narrhalla des Mainzer Carneval Vereins MCV Mainz war zu dieser Zeit, zwischen 1832 und 1848 "die republikanischste, revolutionärste deutsche Stadt, ja ein Vorort von Paris" (Heinrich von Treitschke).
1847 litten die Menschen unter einer verheerenden Hungersnot, der letzten mit einem europäischen Ausmaß. Aus diesem Grunde fielen alle Fastnachtsveranstaltungen aus.
1848 Die Märzrevolution beendete die Kampagne kurz vor Rosenmontag. Ausgelöst durch die Pariser "Initialzündung" begann die revolutionäre Bewegung in Mainz am 28.02.1848 - und zwar an der Volksbasis, nicht wie in vielen Städten und Residenzen im parlamentarischen Bereich. Mainzer Bürger beredeten an diesem Tage mit dem Abgeordneten und populären Karnevalspräsidenten Franz Zitz ihre Forderungen an die Darmstädter Regierung. Dieser Tag ist im Grunde die Geburtsstunde des politischen Vereinswesens in Mainz.
Die Politik dominierte nun im öffentlichen Leben. Der Frankfurter Hof wurde zur politischen Versammlungsstätte und Treff der engagierten Bürgerbasis.
Anfang Mai wurde im Frankfurter Hof der erste Demokratische Verein gegründet mit dem Ziel der Verwirklichung der deutschen "Sozialen Republik".
1855 kehrte der MCV in den Frankfurter Hof zurück, aber bereits für die Kampagne 1858 brachte die Pulverturmexplosion vom
18. November 1857 alle Fastnachtspläne zum Scheitern.
1863 feierte der MCV sein 25jähriges Bestehen mit glanzvollen Sitzungen im Frankfurter Hof. Außerdem hielt Ferdinand Lassalle, Mitbegründer des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV), dort eine Rede, in der er die Grundpfeiler seiner sozialen und politischen Thesen vortrug. Zu dieser Zeit war der Frankfurter Hof der Versammlungsort des Arbeiterbildungsvereins.
1864 kauften Johann Falck III und Andreas Schmidt das Gebäude für den 1863 gegründeten Katholischen Leseverein, der sich im Juni 1864 in Casinogesellschaft im Frankfurter Hof umbenannte.
1865 bat der MCV die Casinogesellschaft um Überlassung des Saales für die Veranstaltungen der Kampagne. Die Gesellschaft antwortete mit einer Zusage, jedoch mit der Bedingung, daß "bei den Sitzungen alles fern bleibe, was Religion und Sitte sowie den Charakter der Gesellschaft verletzen könne." Daraufhin wechselte der MCV in die Fruchthalle, bis er 1884 in die prächtige Stadthalle am Rhein, dem Vorgängerbau der Rheingoldhalle, einziehen konnte.
1871 fand die Generalversammlung der Katholiken Deutschlands im Frankfurter Hof statt.
1890 wurde im Frankfurter Hof eine der größten Organisationen innerhalb der Kirche Deutschlands, der Volksverein für das Katholische Deutschland, ins Leben gerufen.
1938 diente der Frankfurter Hof unter anderem als Auffanglager für jüdische Flüchtlinge aus den rheinhessischen Dörfern
1989 erfolgte die Grundsteinlegung für die Sanierung des Frankfurter Hofes nach langen politischen Diskussionen und mit großem Einsatz einer Bürgerinitiative
1991 Wiedereröffnung des Frankfurter Hofes am 10. März
2016 Jubiläum "25 Jahre Frankfurter Hof"
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